Top 10 Der Gefährlichsten Vulkane

Geographie Natur Länder 2015-09-11

Top 10 der gefährlichsten Vulkane Auf der ganzen Welt verteilt gibt es erloschene, schlummernde und jede Menge aktiver Vulkane. Die aktiven Vulkane stehen unter ständiger Beobachtung. Denn brechen sie aus, so ist Vorsicht geboten. Ausbrüche großer Vulkane bedrohen nicht nur das Leben in ihrer unmittelbaren Umgebung. Sie beeinflussen das Klima weltweit. Hier die Top 10 der gefährlichsten Vulkane der Welt.

10. Krakatau - Indonesien

10. Krakatau - Indonesien © flydime - Wikimedia Commons

Die Vulkaninsel Krakatau liegt zwischen den indonesischen Inseln Java und Sumatra. Die Explosion des Krakatau am 27. August 1883 gilt als eine der lautesten Ereignisse der jüngsten Menschheit. Noch in Australien und Mauritius, tausende Kilometer weit entfernt, war der Knall zu hören! Im Umkreis der Vulkaninsel starben mehr als 35.000 Menschen, die meisten durch verheerende Tsunamis welche die umliegenden Küsten mit teilweise mehr als 40 Meter hohen Riesenwellen überfluteten. Selbst in Europa hoben sich die Wasserstände um mehrere Zentimeter an. Auf den Trümmern des damals zerstörten Vulkans wächst bis heute der Anak Krakatau, das “Kind des Krakatau”, in die Höhe. Welcher immer noch als höchst gefährlich eingestuft wird.

9. Nyiragongo - Kongo

9. Nyiragongo - Kongo © Cai Tjeenk Willink (Caitjeenk) - Wikimedia Commons

Der Nyiragongo hat in seinem Krater den größten bekannten Lavasee. Die Besonderheit dieses Vulkans ist seine extrem dünnflüssige Lava. Bei einem Ausbruch sprudelt der Krater sozusagen über und ergießt sich sturzbachartig ins Umland. Wissenschaftler vermuten, dass die Lava des Nyiragongo aus extremer Tiefe stammt, das Ausgangsmaterial noch aus der frühesten Erdgeschichte stammt. 40 Prozent aller vulkanischen Eruptionen in Afrika gehen auf das Konto vom Nyiragongo und dem benachbarten Nyamuragira. Besonders gefährdet ist die Großstadt Goma, welche 2002 von der Lava überflutet wurde. Zehntausende Menschen wurden dabei obdachlos.

8. Nevado del Ruiz - Kolumbien

8. Nevado del Ruiz - Kolumbien © Wikimedia Commons

Am 13. November 1985 verursachte der Vulkan Nevado del Ruiz eine der schlimmsten Naturkatastrophen des 20. Jahrhunderts. Nach Monaten extremer Aktivitäten brach der über 5.300 Meter hohe Vulkan schließlich aus. 35 Millionen Tonnen Material wurden in die Luft geschleudert, die heiße Asche schmolz in nur wenigen Minuten die Gletscherkappen des Vulkangipfels. Als Folge stürzten gewaltige Schlammlawinen, Lahare genannt, die Vulkanhänge hinunter. Nach nur zwei Stunden erreichten die Fluten unter anderem die mehr als 100 Kilometer weit entfernte Stadt Armero, welche völlig zerstört wurde. Auch heute zählt der Nevado del Ruiz noch zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt, denn schon ein mittelgroßer Ausbruch würde reichen um die Eiskappen erneut zum Schmelzen zu bringen und neue Schlammlawinen auszulösen.

7. Popocatepetl - Mexiko

7. Popocatepetl - Mexiko © Jakub Hejtmánek - Wikimedia Commons

Popocatepetl kommt aus dem Aztekischen und bedeutet “Rauchender Berg” - und der Vulkan macht seinem Namen alle Ehre. Verglichen mit Ausbrüchen aus prähistorischen Zeiten waren die stärksten Ausbrüche der grollenden Vulkans allerdings noch relativ harmlos. Demnach zerstören heftige Explosionen alle paar tausend Jahre den Krater des Vulkans und sprengen den kompletten Gipfel ab! Seit gut 25 Jahren ist der Popocatepetl wieder deutlich aktiver, oft steht eine Rauchwolke über seinem Gipfel. In den nahe gelegenen Städten Mexiko-Stadt und Puebla leben trotz der Gefährlichkeit des Popocatepetl mehrere Millionen Menschen.

6. Mont Pelée - Martinique

6. Mont Pelée - Martinique © Jmp48 - Wikimedia Commons

Die Eruption des Mont Pelée auf der französischen Karibikinsel Martinique am 8. Mai 1902 hatte zwar eine vergleichsweise geringe Stärke von 4, verglichen zum Beispiel mit der Explosion des Krakatau mit einer Stärke von 7 (laut Vulkanexplosivitätsindex VEI). Sie war jedoch die tödlichste Eruption des 20. Jahrhunderts für die Insel. Pyroklastische Ströme, extrem heiße Wolken aus Gas und pulverisierter Asche rasten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 700 Kilometern pro Stunde die Hänge des Vulkans hinab und zerstörten mit Temperaturen bis zu 800 Grad Celsius alles auf ihrem Weg. Mehr als 30.000 Menschen kamen ums Leben. In der Inselhauptsstadt Saint-Pierre überlebten wie durch ein Wunder drei Menschen. Seit 1905 ruht der Vulkan, steht aber unter ständiger Beobachtung.

5. Unzen -Japan

5. Unzen -Japan © Wikimedia Commons

Japan liegt im pazifischen Feuerring der sich von Alaksa nach Feuerland und von Kamtschatka bis in die Südsee erstreckt. Das hier entstehende Magma ist meist sehr zähflüssig, wodurch es bei aufstieg oft in den Schloten stecken bleibt und diese verstopft. So bilden sich in den Kratern so genannte Vulkandone, in der Magmakammer steigt durch austretendes Gas der Druck stetig an. Am Unzen, der als gefährlichster Vulkan Japans gilt, kam es so 1792 zu einem explosiven Ausbruch. Eine Flanke des Vulkans kollabierte nach der Eruption und rutschte ins Meer. Woraufhin ein 20 Meter hoher Tsunami ausgelöst wurde. Mehr als 15.000 Menschen kostete dies in der Stadt Shimabara das Leben. Seit den 1990er Jahren ist der Unzen wieder aktiver. Dutzende pyroklastische Ströme töteten knapp 50 Menschen und zerstörten jegliche Vegetation im weiteren Umfeld des Vulkans.

4. Laki - Island

4. Laki - Island © Juhász Péter - Wikimedia Commons

Das Magma des Laki aus Island ist besonders flüssig, so dass es leicht aus Schloten und Spalten strömt. Wobei sich die Ausbrüche über Wochen und Monate hinziehen können, so wie zwischen 1783 und 1784. Die Lavasäulen bei den Eruptionen sollen mehrere hundert Meter hoch gewesen sein. 600 Quadratkilometer Land im Umland des Laki wurden unter fast 15 Kubikkilometer Lava begraben. Millionen Tonnen von Asche, Schwefeldioxid und Flurgas gelangten in die Atmosphäre. Vegetation wurde vergiftet, Ernten verkümmerten, das Vieh starb, der Himmel verdunkelte sich. 50.000 Menschen starben auf Island, ein Viertel der gesamten Bevölkerung. doch nicht nur auf Island waren die Folgen des Ausbruchs zu spüren: Weltweit verdunkelte sich der Himmel, was von Nordamerika bis Indien für Wetterkapriolen sorgte. Vor allem wegen der darauf folgenden Missernten starben nach Schätzungen weltweit insgesamt sechs Millionen Menschen.

3. Tambora - Indonesien

3. Tambora - Indonesien © Jialiang Gao (peace-on-earth.org) - Wikimedia Commons

Der Vulkan Tambora auf der indonesischen Insel Sumbawa sorgte mit einer schweren Explosion 1815 im darauf folgenden Jahr für ein “Jahr ohne Sommer” - mit dauerhaft schlechten Wetter. Diese Eruption mit einem Wert von 7 auf dem Vulkanexplosivitätsindex gilt als der schwerste Vulkanausbruch der letzten 25.000 Jahre. Mehr als 70.000 Menschen starben allein auf den Inseln Sumbawa und Lombok. Wie viele weltweite Verluste durch extremes Wetter und Ernteausfälle sonst noch auf das Konto dieses Ausbruchs des Tambora gingen, lässt sich nicht sagen.

2. Yellowstone - USA

2. Yellowstone - USA © MatthiasKabel - Wikimedia Commons

Die so genannten Supervulkane sehen auf den ersten Blick nicht aus wie typische Vulkane. Durch ihre Ausbrüche werden keine typischen Berge gebildet, sondern es entstehen riesige Einbruchkrater. Diese Krater, Calderen genannt, entstehen dadurch, dass riesige Magmakammern darunter entleert werden und das Dach dieser Kammern einstürzt. Der Yellowstone ist so ein Supervulkan. Seine heiße Gesteinsblase im Untergrund ist 60 Kilometer lang, 35 Kilometer breit und bis zu zehn Kilometer mächtig. Durch diese enorme Größe vergehen zwischen den Ausbrüchen meist Tausende von Jahren. Ist es dann aber soweit, verwüsten sie komplette Kontinente. Bisher sind drei riesige Eruptionen des Yellowstone nachgewiesen worden. Der letzte fand vor ca. 640.000 Jahren statt. Nach geologischen Maßstäben findet der nächste Ausbruch daher vermutlich “bald” statt.

1. Vesuv - Italien

1. Vesuv - Italien © I, Pastorius - Wikimedia Commons

Unter Vulkanologen gilt der Vesuv in Italien nicht nur als der gefährlichste Vulkan Europas, sondern als der gefährlichste Vulkan der Welt. Nach Jahrhunderten der Ruhe kommt es zu extrem heftigen Ausbrüchen, wobei riesige Mengen an Gasen, Asche und Gestein freigesetzt werden. So zum Beispiel am 14. August 79 n. Chr., als gewaltige pyroklastische Ströme die Hänge des Vesuvs hinunter rasten, die Stadt Pompeji verwüsteten und mindestens 15.000 Menschen in den Tod rissen. Heute liegt zu Füßen des Vulkans im Westen die Stadt Neapel mit rund drei Millionen Einwohnern. 1944 gab es am Vesuv die letzte kleinere Eruption, seitdem ruht der Vulkan wird aber ständig intensiv überwacht. Die Stadt liegt genau vor der Krateröffnung des Vesuvs, pyroklastische Ströme können sich leicht in diese Richtung wenden. Und direkt neben dem Bulkan liegt der Supervulkan des Phlegräischen Felder, ob zwischen ihnen eine Verbindung besteht ist allerdings noch nicht geklärt. Dies alles macht den Vesuv zu dem gefährlichsten Vulkan der Welt.

Quelle: spektrum.de / Bild: gnuckx - Wikimedia Commons