Top 10 Fakten Zur Abgasmanipulation Bei VW

Geld Technik Allgemein 2015-09-26

Top 10 Fakten zur Abgasmanipulation bei VW Ganz aktuell hört man es überall in den Nachrichten: VW hat Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert. Die Nachrichten überschlagen sich jeden Tag mit neuen Informationen. Hier die Top 10 Fakten zur Abgasmanipulation bei VW.

10. Vorwürfe gegen VW

VW hat Abgasmanipulationen bei Diesenfahrzeugen in den USA zugegeben. Der Konzern droht jetzt eine Milliardenstrafe. Die US-Umweltbehörde Environmental Protection Administration, kurz EPA, und das California Air Resources Bureau , kurz CARB, werfen VW Manipulationen bei Abgastests an Fahrzeugen mit Dieselmotoren vor. VW hat damit laut den Behörden gegen amerikanische Umweltgesetze verstoßen. Abgasvorschriften sollen bei fast einer halben Millionen Dieselfahrzeugen umgangen worden sein.

9. So funktioniert die Manipulation

Die EPA-Vertreterin Cynthia Giles hat es einfach zusammengefasst “Einfach gesagt, diese Autos hatten ein Programm, das die Abgasbegrenzung beim normalen Fahren ausschaltet und bei Abgastests anschaltet.” Der Vorwurf lautet, dass VW in Volkswagen- und Audi-Modellen eine verbotene Software eingesetzt hat, mit welcher die Verringerung bestimmter Abgasemissionen im normalen Farbetrieb ausgeschaltet werden können. Die Folge ist, dass die aus Umweltschutzgründen festgelegten Emissionslimits um das bis zu 40fache überschritten werden können.

8. Strafe für VW

482.000 Autos die seit 2008 verkauft wurden stehen unter Verdacht. Für jedes Auto, das nicht den US-Abgasnormen entspreche, könnte eine Strafe von 37.500 Dollar auf VW zukommen. Es droht eine Gesamtstrafe von insgesamt 18 Milliarden Dollar.

7. Finanzielle Folgen für VW

Die möglichen Strafzahlungen gegen Volkswagen kann sich laut der Ratingagentur Fitch auf die Kreditwürdigkeit des Konzerns auswirken. Das Image von VW, insbesondere in den USA, könnte dauerhaft beschädigt werden. Inwieweit es zu welchen Folgen kommt, lässt sich jedoch noch nicht konkret abschätzen.

6. Gründe für Manipulation

Laut Experten ging es VW wohl vor allem darum, die Leistungsfähigkeit der Dieselmotoren zu verbessern. Dauerhaft niedrige Abgaswerte wären vermutlich zu Lasten der Sportlichkeit der Autos gegangen. Dieselmotoren sind in den USA generell nicht gerade Verkaufsschlager. Unter dem Slogan “Clean Diesel” will Volkswagen die Dieseltechnologie als besonders umweltfreundlich und sauber vermarkten.

5. Andere Autohersteller

Jeder stellt sich jetzt natürlich die Frage, ob solche oder ähnliche Manipulationen auch bei anderen Autoherstellern vorgenommen wurden. EPA hatte schon vor längerer Zeit andere Autohersteller bezüglich manipulierter Abgassysteme im Visier. 1998 endeten laut Behördenangaben Ermittlungsverfahren gegen Honda und Ford mit Ausgleichszahlungen von 267 Millionen und 7,8 Millionen Dollar. Ob aktuell auch bei anderen Herstellern manipuliert wurde, ist bisher nicht bekannt.

4. Vorfälle in Deutschland

In Deutschland und Europa unterscheiden sich die Prüfmethoden bei Tests zum Schadstoffausstoß von Fahrzeugen gegenüber den USA. Doch auch in Deutschland stehen diese Methoden schon seit längerem in der Kritik und gelten als unrealistisch. 2017 wird in der EU ein neues Prüfverfahren angepeilt. Laut Autoexperten zeigt der Vorfall bei VW in den USA, wie dringend neue Verfahren benötigt werden.

3. Martin Winterkorn

Dass der technikbegeisterte und -besessene Chef von Volkswagen, Martin Winterkorn, laut Angaben von den Manipulationen nichts wusste verwundert Insider und Branchenkenner. Dass VW-Ingenieure in den USA eigenmächtig handelten, wird für höchst unwahrscheinlich gehalten. Für Winterkorn stehen jetzt auf jeden Fall einige Krisengespräche auf dem Plan. Inwieweit die Abgas-Krise personelle Folgen bei VW haben wird, wird sich noch zeigen.

2. Folgen für die Automobilindustrie

Das Image von Dieselautos, in den USA sowieso eher eine Nische, wird durch diese Affäre vermutlich stark beschädigt. Es muss geklärt werden, ob auch andere Hersteller Abgaswerte manipuliert haben. Und bei VW liegt die Beweislast, dass im Konzern nicht auch in Europa und Asien getrickts wurde. Werden weltweit die Abgasvorschriften schärfer kontrolliert oder sogar geändert, so kann dies höhere Kosten für die gesamte Automobilbranche nach sich ziehen.

1. Zukunft von VW

Viele Experten sehen jetzt den VW-Chef Martin Winterkorn in der Verantwortung. Viele Anleger haben sich bereits aus Sorge vor Strafzahlungen und Schadenersatzansprüchen von VW-Aktien getrennt. In Südkorea wurde nach Bekanntwerden der Vorfälle in den USA bereits Abgastests für Volkswagen-Fahrzeuge angeordnet. Es kommt noch so einiges auf Volkswagen zu.

Quelle: n24.de, welt.de