Top 10 Skurriler Aberglaube
VORSICHT! Heute ist Freitag der 13te! Und bekanntermaßen soll an diesem Tag ja so einiges Unglück passieren. Zumindest den Menschen, die unvorbereitet und unvorsichtig sind. Und geben wir es doch ruhig zu, so ein bisschen abergläubisch ist doch jeder von uns. Schwarze Katze von links nach rechts, nicht unter einer Leiter durchgehen, Schornsteinfeger bringen Glück... Es gibt viele verschiedene, teils skurrile Formen des Aberglauben. Hier sind für euch die Top 10 skurriler Aberglaube.
10. Draußen nur Schirmchen
Draußen schüttet es wie aus Eimern? Wer da lieber mit dem Regenschirm unterwegs ist, sollte mit dem Aufspannen des Schirms unbedingt warten, bis man draußen ist. Denn das Aufspannen eines Schirms in geschlossenen Räumen bringt Unglück und schwört Streit hervor.
Entscheidend für diesen Aberglauben ist die Spitze des Schirms. Spitze Gegenstände wie Messer oder Gabeln dienten zur Abwehr von Hexen und Teufeln. Öffnet man einen Schirm in geschlossenen Räumen, zeigt die Spitze oft auf einen Freund der sich ebenfalls im Raum befindet. Man wehrt den Freund ab und das gilt dann als sehr unhöflich, was wiederum zu Zank und Streit führt.
Nicht nur in Deutschland ist dieser Aberglaube sehr verbreitet. Auch in England ist er bekannt und auch in China gilt es als grobe Unhöflichkeit, einen Schirm in geschlossenen Räumen aufzuspannen.
9. Alles Gute zum... HALT!
Bevor ihr jemandem zum Geburtstag gratuliert, versichert euch lieber noch einmal ob die Person auch tatsächlich schon Geburtstag hat. Denn wer zu früh gratuliert, der bringt Unglück mit sich. Doch nicht nur an Geburtstagen sollte man erst am tatsächlichen Ereignis gratulieren. Gleiches gilt zum Beispiel auch für Prüfungen, ja generell sollte man mit allen Gratulationen immer abwarten bis es soweit ist.
Eine verfrühte Gratulation überschattet angeblich das bevorstehende, freudige Ereignis. Hat man großes Pech, wird es vielleicht sogar ganz verhindert dadurch. Bei diesem Aberglauben schwingt auch eine Prise Pessimismus mit. Es könnte ja in der Zwischenzeit immer noch etwas dazwischenkommen, etwas passieren bis der Geburtstag tatsächlich da ist, oder die Prüfung bestanden. Und wenn es dann soweit ist, war die verfrühte Gratulation schuld an der Misere... Auch der Spruch "Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben" hat seinen Ursprung in diesem Aberglauben.
Interessanterweise ist dieser Aberglaube gerade in Deutschland weit verbreitet. In China gratuliert man entweder vor oder am Geburtstag. Nachträgliches Gratulieren sollte man hier generell unterlassen, denn das gilt hier als sehr unhöflich.
8. Vorsicht unter der Leiter
sollte euch einmal eine aufgestellte Leiter begegnen, dann macht lieber einen Bogen darum und geht nicht unter der Leiter hindurch. Damit forderst du dein Schicksal heraus. Geht man unter einer Leiter durch, bringt das Unglück.
Der offensichtlichste Grund dafür ist, dass die Gefahr unterhalb der Leiter von herabfallenden Gegenständen (oder Leuten) getroffen zu werden wesentlich größer ist, als würde man einfach außen herum gehen. Klingt irgendwie ja auch logisch. Und steht man selbst auf der Leiter, fühlt man sich vermutlich auch nicht wirklich wohl, wenn Leute darunter umher spazieren.
Ein weiterer Grund für diesen Aberglauben soll sein, dass Leiter, Wand und Boden ein Dreieck bilden. Auch durch eine aufgeklappte Leiter entsteht so ein Dreieck. Dreiecke haben auch eine heilige Bedeutung. Im Christentum stehen sie zum Beispiel für die Heilige Dreifaltigkeit. Geht man unter der Leiter hindurch, verletzt man das heilige Dreieck - und das bringt Unglück.
7. Scherben bringen Glück?
Ein bekannter Spruch besagt, dass Scherben Glück bringen. Doch das gilt nicht für alle Scherben. Denn wenn ein Spiegel zerbrochen wird, dann droht großes Unheil! Der unglücklichen Person die dafür verantwortlich ist drohen ganze sieben Jahre Pech. Und auf keinen Fall sollte man sich in einem zerbrochenen Spiegel betrachten. Denn dann drohen zusätzlich zum Unglück auch noch schere Krankheiten.
Dieser Aberglaube geht auf die Zeit zurück, als auf den Spiegeloberflächen noch Quecksilber verarbeitet wurde. Zerbrach ein Spiegel, wurde das Quecksilber freigesetzt. Und in hohen Konzentrationen ruft Quecksilber gesundheitliche Schäden hervor. Was die Leute zu damaligen Zeiten als Unglück und Fluch deuteten. Damals glaubten die Menschen außerdem, dass ein Teil ihrer Seele im Spiegel zu sehen ist. Zerbrach dieser, so zerbrach auch die sich darin spiegelnde Seele.
6. Der böse Blick
Diese blauen, augenförmigen Amulette habt ihr sicherlich auch schon einmal gesehen, die sogenannten Nazar-Amulette. In der Türkei glaubt man, dass diese Amulette den bösen Blick abwehren. Sie beschützen einen also.
Laut Aberglauben besitzen Menschen mit blauen Augen den neidischen, unheilvollen Blick. Als sozusagen Gegenzauber dient das blaue Amulett. Das blaue Auge wendet den bösen Blick ab und hebt die schädliche Wirkung auf. In der Türkei schützen daher viele Menschen ihr Hab und Gut mit den Amuletten. So werden sie etwa gut sichtbar über Eingangstüren angebracht oder als Schmuckstück um den Hals getragen. Ein kaputtes Amulette heißt übrigens etwas Gutes: Offensichtlich wurde ein böser Blick erfolgreich abgewehrt.
In Deutschland soll ein Hufeisen vor dem bösen Blick schützen. Sie werden oft über Eingangstüren angebracht, um böse Blicke vom eigenen Heim fernzuhalten. Als besonders erfolgreich und machtvoll gelten dabei gefundenen Hufeisen.
5. Versalzene Suppe
Salz findet man heute in jedem Haushalt. Doch wehe es wird verschüttet! Das gilt im Allgemeinen als schlechtes Omen und bringt Unglück. Angeblich wird jemand der Salz verschüttet, sieben Jahre lang vom Pech verfolgt! Dem kann man aber zum Glück entgegenwirken, indem man sofort nach dem Verschütten drei Prisen Salz über die linke Schulter wirft. Denn auf der linken Schulter sitzt angeblich der Teufel. Und der bekommt die Prisen Salz ins Auge, ist verwirrt und das Unglück ist abgewendet. Auf der rechten Schulter dagegen sitzt ein Engel. Mancher glaubt jedoch auch, dass das Werfen über die rechte Schulter als eine Art Opfergabe für den Engel gilt. Und auch dadurch das drohende Unglück abgewendet werden kann.
Und woher kommt dieser Aberglaube? Salz galt in vielen Kulturen als sehr kostbar, gilt es auch heute noch. Solch eine Kostbarkeit darf natürlich nicht verschüttet werden. Noch oft beschenkt man sich zum Beispiel bei der Hochzeit oder einem Umzug mit Brot und Salz. Und schenkt so das Lebensnotwendige mit der Hoffnung, dass es nie ausgehen möge.
4. Schwarze Katzen
Vorsicht ist angeblich geboten, wenn eine schwarze Katze von links nach rechts den Weg kreuzt. Doch wie kam es dazu? In Europa galten Katze gegen Ende des Mittelalters als das abbild des Teufels. Die Farbe Schwarz stand ebenfalls für etwas teuflisches, dämonisches. Schwarze Katzen galten nach dem Glauben als besonders gefährlich.
Doch warum von links nach rechts? Auch die linke Seite hatte früher keinen guten Ruf und wurde häufig mit negativen Eigenschaften in Verbindung gebracht. Links gilt als falsch, schlecht und schwach. Wohingegen die rechte Seite als gut empfunden wurde und für Stärke stand.
3. Linksfüßler aufgepasst
Und, mit welchem Fuß seid ihr heute Morgen aus dem Bett aufgestanden? Wir hoffen es war nicht der linke Fuß, denn wer mit dem linken Fuß den Tag beginnt dem droht Unheil. Doch nicht nur morgens lauert die Gefahr, auch im Alltag sollte man laut Aberglaube stets darauf achten, mit welchem Fuß man beginnt. Betritt man etwa ein Geschäft zuerst mit dem linken Fuß, bringt das Unglück über das jeweilige Geschäft. Da könnte durchaus dann ein Hausverbot drohen... Unter Kaiser Nero gab es angeblich im alten Rom sogenannte Fußwächter, die genau aufgepasst haben, dass die Leute Gebäude immer mit dem rechten statt mit dem linken Fuß betraten.
Historisch gesehen verhält es sich hier wie beim Aberglauben mit den schwarzen Katzen. Die linke Seite wurde als die "falsche" Seite betrachtet. Die rechte Seite dagegen ist die "richtige" und gute Seite. Beginnt man eine Sache "mit dem falschen Fuß", dann ist sie nach diesem Aberglaube schon zum Scheitern verurteilt. Also, solltet ihr tatsächlich doch mal mit dem linken Fuß zuerst aus dem Bett hüpfen - legt euch am besten direkt wieder hin.
2. Klopf, klopf, klopf
Bei den ganzen abergläubischen Regeln kann man schon mal durcheinander kommen. Und zack - schnell ist es passiert und Unheil droht. Tja, und dann? Da muss es doch eine Geheimwaffe geben, um das Unglück wieder abzuwenden.
Glücklich ist derjenige, der sich in der Nähe von Holz befindet. Klopf, klopf, klopf - dreimal gegen Holz klopfen bringt angeblich nicht nur Glück. So soll auch drohendes Unglück abgewendet werden.
Einen Ursprung hat dieser Aberglaube in der Seefahrt und im Bergbau. Heuerte ein Matrose auf einem Schiff an, durfte er zunächst an den Schiffsmast klopfen und sich so ein Bild vom Zustand des Schiffes zu machen. Gleiches gilt für Bergarbeiter: Bevor sie ihre Arbeit im Stollen begannen, klopften sie an die wichtigen Stützbalken. Ein heller Ton zeugt von trockenem, stabilem Holz. Ein eher dumpfer Ton weist auf Feuchtigkeit im Gebälk hin, das Holz ist vermutlich schon morsch und somit gefährlich.
1. Die schwarze 13
Besonders in den westlichen Kulturkreisen gilt die Zahl 13 als die Unglückszahl überhaupt. Ist es euch schon einmal aufgefallen? Oft fehlt in hohen Gebäuden der dreizehnte Stock. In Krankenhäusern oder Hotels gibt es die Zimmernummer 13 nicht, genauso fehlt im Flugzeugen die dreizehnte Sitzreihe. Oder in großen Bahnhöfen ist Gleis dreizehn unauffindbar.
Der dreizehnte Tag im Monat gilt oft als Unglückstag. Fällt dieser dann auch noch wie heute auf einen Freitag, ohjeohje dann kann das nichts Gutes heißen. Im christlichen Glauben steht die Zahl 13 als Synonym für den Teufel.
Rein mathematisch betrachtet ist die Zahl 13 tatsächlich irgendwie... anders. Beispielsweise lassen sich 13 Süßigkeiten nicht gerecht aufteilen, irgendwer bleibt auf der Strecke. Traditionell rechnen wir schon seit sehr langer Zeit mit dem "Dutzend", also der 12. Die lässt sich gut aufteilen, ist also in vieler Hinsicht praktisch. In anderen Ländern gibt es übrigens ganz andere Unglückszahlen. Italiener und Brasilianer etwa halten die 17 für "gefährlich", in China und Japan gilt die 4 als Unglückszahl und in Afghanistan ist es die Zahl 39, die den Menschen Angst und Schrecken einflößt.
Artikelbild: geralt - pixabay