Top 10 Überraschende Fakten Über Die Wälder Der Erde

Top 10 überraschende Fakten über die Wälder der Erde Wälder sind für uns unverzichtbar: sie geben uns saubere Luft, Heilmittel, Nahrung, Baumaterial und Wärme in Form von Brennstoff. Hier sind zehn überraschende Fakten zu den Wäldern unserer Erde, die zum Nachdenken anregen.

10. Abholzung aufhalten

Die letzten Urwälder unserer Erde schwinden in einem erschreckenden Tempo. Abholzung, ob legal oder illegal, ist die größte Gefahr für den Wald überhaupt. Laut Greenpeace ist Deutschland mit einem Verbrauch von 236kg Holz pro Kopf im Jahr einer der größten Papierverschwender der Welt. noch mehr Papier verbraucht nur noch die USA. Doch jeder einzelne kann etwas gegen Abholzung unternehmen: Papier immer doppelseitig verwenden, nur drucken was auch wirklich gedruckt werden muss, Papierprospekte abbestellen, Papier recyceln und nur recyceltes Papier verwenden, auf das Nachhaltigkeitszertifikat FSC achten, Lebensmittel und Kosmetika meiden die Palmöl enthalten - als einige Beispiele.

9. Bioprodukte sind besser?

Der Markt für Bioprodukte ist mittlerweile riesengroß, das Angebot wird stets ausgeweitet. Doch sind Bioprodukte tatsächlich die bessere Wahl bezogen auf die Abholzung der Regenwälder? Große Flächen von Tropenwäldern werden abgeholzt, um dort Monokulturen aus Palmölplantagen anzupflanzen. Denn die Biobranche setzt verstärkt auf Palmöl und das muss schließlich irgendwo produziert werden. Durch den Verkauf der gerodeten Hölzer werden die Ölplantagen teilweise sogar mitfinanziert. Viele bekannte Biomarken werben zwar mit dem Biosiegel für ökologische Landwirtschaft, ihre Produkte basieren jedoch auf Palmöl. Und wo das herkommt wissen wir ja jetzt.

8. Nicht-nachhaltige Abholzung bedeutet Armut

Für 1,6 Millionen Menschen auf dieser Erde, das sind ein Viertel der Weltbevölkerung, sind unsere Urwälder überlebenswichtig. Sie bestreiten mit den Urwäldern ihren Lebensunterhalt, leben von und in ihnen. Nicht-nachhaltige Abholzung übergeht diese Menschen, sie haben weder etwas von den Gewinnen die durch den Handel der Waldprodukte erwirtschaftet werden, sie müssen hinterher mit den Schäden auch noch leben. Viele ländliche Gemeinden haben keine andere Einkommensquelle als den Wald.

7. Unsere Regierung gegen die Abholzung

Trotz der dramatischen Lage gibt es in vielen unserer heimischen Bau- und Supermärkte sehr viele Waren, die aus Tropenholzfasern bestehen. Die Gesetzgeber kommen nur langsam voran. Im März 2013 trat ein Gesetzt in Kraft, dass die Einfuhr von illegal abgeholzten Holz und Holzprodukten unter Strafe stellt. Ein kleiner Schritt, dem noch weitere folgen müssen.

6. Erderwärmung und Abholzung

Abholzung der Wälder hängt auch mit der Erderwärmung zusammen. Nach den Ozeanen sind Wälder die wichtigste Einflussgröße des globalen Klimas. Sie binden große Mengen an CO2. Werden die Wälder abgeholzt, fehlt nicht nur ein wichtiger Faktor um CO2 zu speichern, durch Waldrodungen werden auf gigantische Mengen an Kohlenstoff freigesetzt.

5. Wem gehört eigentlich der Wald?

In Deutschland sind 46% des Waldes in privaten Händen. Meist sind es adelige Familien, die aus historischen Gründen im Besitz des Waldes sind. Mit 28.000 Hektar verfügt zum Beispiel Thurn und Taxis über den größten privaten Waldbesitz in Deutschland. 14.600 Hektar gehören dem Fürst von Hohenzollern. Und Heinrich Fürst zu Fürstenberg besitzt nicht nur 19.000 Hektar Wald in Deutschland, sondern ebenfalls Waldflächen in Kanada und Österreich. 20% der weiteren Waldflächen in Deutschland gehören zum Beispiel Kommunen, Städten, Kirchen oder auch Betrieben. Dem deutschen Staat gehören 34% deutscher Waldfläche. Im Staatsforst befinden sich häufig Naturschutzgebiete oder militärische Truppenübungsplätze.

4. Deutsche Urwälder

Richtige Urwälder gibt es in Deutschland nicht mehr. Minimale urwaldähnliche Flächen gibt es im Nationalpark Bayerischer Wald, im Nationalpark Harz, dem Thüringer Wald und im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Hier gibt es Rotbuchen, die immerhin schon 260 Jahre alt sind! Zwar sind ein Drittel von Deutschland von Wäldern bedeckt, dabei handelt es sich jedoch um sogenannte Zweitwälder. Mehr Urwald hat da Österreich, denn im Dürrenstein in Niederösterreich liegt ein ca. 500 Hektar großes Urwaldgebiet. Seit der letzten Eiszeit wurde hier nicht mehr abgeholzt.

3. Der größte Urwald der Welt

In anderen Teilen der Welt gibt es dagegen noch richtige Urwälder. Die meisten von uns werden jetzt zum Beispiel an den Regenwald im Amazonasgebiet von Brasilien denken. Doch der größte Urwald der Welt liegt tatsächlich in Russland, genauer gesagt in Sibirien! In diesen kalten und gemäßigten Gebieten werden die Urwälder Borealwälder genannt. Ein Drittel der gesamten Waldfläche der Erde gehört zu der sogenannten borealen Nadelwaldzone. Sie reicht von Finnland über Norwegen und Kamtschatka, bis nach Kanada. Borealwälder exisitieren nur auf der Nordhalbkugel der Erde und bestehen aus Kiefern, Fichten, sibirischen Lärchen und Koniferen.

2. Wald wieder anpflanzen

Einen abgeholzten Wald kann man natürlich wieder aufforsten, doch Wald ist nicht gleich Wald. In Urwäldern, auch Primärwälder genannt, haben sich über unglaubliche lange Zeit komplexe Ökosysteme gebildet ohne dass der Mensch Einfluss auf sie genommen hat. Nur noch 36% der erhaltenen Wälder gehören zu diesen Urwäldern. Werden nach einer Rodung Mischwälder von Menschen angelegt, oder wächst ein Wald natürlich nach, so spricht man von einem Sekundärwald. Das können im schlimmsten Fall auch Monokulturplantagen sein. Dieser Wald ist ein anderer, als der ursprüngliche Primärwald. Bis sich Urwälder regenerieren dauert es Jahrzehnte. Ist ein Wald nachgewachsen, so lebt hier beispielsweise nur noch ein Bruchteil der ursprünglichen Tiere.

1. Wie viel Wald gibt es noch?

Rund 31% der gesamten Landfläche der Erde sind bewaldet. Wobei hier je nach Land große Unterschiede bestehen. Brasilien, Russland, Kanada, China und die USA beheimaten über die Hälfte des weltweiten Waldbestandes. Andere Länder dagegen besitzen überhaupt keinen Wald, wie zum Beispiel Grönland, Island oder Ägypten. Leider schwindet die Waldfläche Jahr für Jahr, so werden jährlich rund 13 Millionen Hektar Wald vernichtet. Das entspricht in etwa der Fläche von Costa Rica! Betroffen sind vor allem die Regenwälder in den Tropen. In anderen Ländern dagegen, darunter zum Beispiel China und auch Deutschland, nimmt die Waldfläche durch gezielte Aufforstungsmaßnahmen wieder zu.

Quelle: web.de / Artkelbild: peupleloup - Wikimedia Commons