Fast jeder kennt Mallorca, Kreta oder hat schon einmal etwas von Elba gehört. Das Mittelmeer und seine Inseln sind ein beliebtes Ferienziel, nicht nur für die Deutschen. Es gibt jedoch viele Inseln, die bisher noch gar nicht so bekannt sind. Und doch lohnt es sich, mal einen Blick auf sie zu werfen. Hier die Top 10 der unbekannten Mittelmeerinseln!

10. Cabrera - Balearen, Spanien

Cabrera liegt nur 30 Bootsminuten südlich von Mallorca. Zwanzig Einwohner, drei Straßen, zwei Strände, eine Festung und eine Bar. Das ist Cabrera, die Hauptinseln eines aus achtzehn mehr oder weniger großen Felsbrocken bestehenden Archipels. Seit 1991 ist Cabrera Nationalpark und Vogelschutzgebiet. Besucher müssen strenge Regeln beachten, erst seit Kurzem gibt es auf der Insel ein paar Dutzend Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher. Die Bewohner versuchen alles, um ihre Insel zu schützen. Sogar die Ziegen, welche der Insel ursprünglich ihren Namen gaben mussten weichen (Auf Spanisch heißt Ziege “Cabra”), sie fraßen zu viel der wertvollen Vegetation.

9. San Pietro - Italien

Sie ist die kleine Schwester von Sardinien, San Pietro mit seinen sieben feinsandigen Stränden. Im August ist hier Hochsaison, doch wirklich voll kann es hier eigentlich nicht werden, immerhin gibt es insgesamt nur 300 Hotelbetten auf der Insel. Prominente Gäste wie Johnny Depp oder Tom Cruise übernachten gerne auf ihren Yachten im ruhigen Hafen der Insel. Im einzigen Ort und Hafen der Insel, in Carloforte, leben ganzjährig gerade einmal 6000 Menschen. Das Fischerdorf wird abends zur Flaniermeile und erinnert mit seinem fast noch dörflichem Leben an das ursprüngliche Saint-Tropez.

8. Comino - Malta

Comino ist mit dreieinhalb Quadratkilometern und immerhin vier hier lebenden Menschen der kleinste bewohnte Felsen im maltesischen Archipel. Eine karge Insel im Meeresarm zwischen Gonzo und Malta. Doch das heißt nicht, dass es hier nichts zu entdecken gibt: Seevögel schweben über den Himmel, keine Autos, reine Luft und herrliche Tauch- und Schnorchelgebiete findet man auf Comino. Caminos “Blaue Lagune” bietet weißen Sand und kristallklares Wasser. Auf einem Hügel thront der im 16. Jahrhundert erbaute Festungsturm St. Mary’s Tower. Übernachten kann man im einzigen Hotel der Insel, in einem der Miet-Bungalows oder auf dem Campingplatz.

7. Errikousa - Griechenland

Rund 6000 Inseln gehören zu Griechenland, hier gibt es noch einige unbekannte Schätze. Wie zum Beispiel Errikousa, eine kleine zwei mal vier Kilometer große Insel im Ionischen Meer. Etwas abseits vom Schuss leben hier rund 500 Menschen, nur bei gutem Wetter verkehren die Fähren ab Korfu. Wer sich auf den Weg macht wird mit wenig besuchten Sandstränden belohnt, Zypressen- und Olivenhainen. Im malerischen Ort Errikousa findet man noch ursprünglichen Inselfrieden und kann es sich bei gegrilltem Fisch und griechischen Wein in einer der kleinen Tavernen gut gehen lassen.

6. Kastellorizo - Griechenland

Und wieder geht es nach Griechenland, nach Kastellorizo. Einer neun Quadratkilometer großen Insel im Osten Griechenlands. Athen, Ankara, Alexandria, Beirut - sie alle liegen in gleicher Entfernung. In den Weltkriegen war die Insel ein bedeutender Schnittpunkt zwischen Ost und West. Der nächste Nachbar ist in drei Kilometer Entfernung die Stadt Kas an der türkischen Grenzen. Aus türkischer Sicht gehört die Insel eigentlich zur Türkei. Heute kann man auf der Insel wunderbar dem Alltag entfliehen. Uralte Kirchen und Ruinen aus der Antike, eine alte Festung und eine blaue Grotte laden zu Entdeckungstouren ein, in einer schmalen blauen Bucht liegt der Fischerhafen Megísti wo rund 200 Menschen leben.

5. Sazan - Albanien

Bisher wird Sazan nur militärisch genutzt, die Insel kann derzeit noch nicht besucht werden, große Teile der Insel stehen unter Schutz. Das könnte sich irgendwann jedoch ändern. Schon lange gibt es in Albanien immer wieder Überlegungen die Insel touristisch zu erschließen, mit Resorts, Kasinos und mehr. Aktuell ist es immer nur bei Plänen und Träumen geblieben. So dass Sazan mit nur rund sechs Quadratmeter ein hügeliges Geheimnis im Mittelmeer bleibt.

4. Biŝevo - Kroatien

Biŝevo ist die entlegenste bewohnte kroatische Insel, die meisten Tagesgäste kommen von der Nachbarinsel Vis. Die nur zwanzig Bewohner der Insel haben sogar ihren eigenen Wein! An hellen Stränden und kleinen Buchten gibt es kristallklares Wasser, der schönste Strand liegt an der Westküste in der Bucht Porat, halbrund und geschützt unter einer Klippe. Auf Biŝeco findet man 26 Höhlen, was die Insel besonders für Taucher interessant macht. Die Blaue Grotte “Modra ŝpilja” in der Bucht Baluni ist nur mit kleinen Booten erreichbar. Fällt das Sonnenlicht am frühen Mittag in die Grotte, wird sie auf magische Weise in die unterschiedlichsten Blauschattierungen getaucht.

3. Capraia - Toskana, Italien

Rund 400 Menschen leben auf der zwanzig Quadratkilometer großen Insel Capraia, zwischen der Nordwestküste Korsikas und dem wunderschönen Elba. Bis 1986 war Capraia eine Strafkolonie, heute ist sie Teil des Nationalparks des toskanischen Archipels. In den schroffen Formen aus steilen Klippen und felsigen Abgründen, geformt durch einen heftigen Vulkanausbruch vor Millionen von Jahren, entfaltet sich die Natur mit wilden Ziegen, Möwen und Vegetation. Im Sommer finden Bootsurlauber, Taucher und Naturliebhaber hier Platz und besuchen die unberührte Landschaft der wilden Westküste oder die einsamen Buchten der Ostküste.

2. Saint Marguerite - Îles de Lérins, Frankreich

Auf Saint Marguerite, einer Insel fünf Kilometer vor Cannes, liegt das Fort Royal was später zu einem Gefängnis umgebaut wurde. Angeblich soll D’Artagnan hier einst den Mann mit der eisernen Maske untergebracht haben, der angebliche Zwillingsbruder des Sonnenkönigs den dieser aus dem Weg wissen wollte. Heute ist die Insel beliebt bei Tagesgästen aus Cannes. Neben der Besichtigung des ehemaligen Gefängnissen kann man hier durch Eukalyptus- und Pinienwälder streifen, mediterrane Flora bestaunen oder einfach in einem der Restaurants die Seele baumeln lassen. Für Jugendgruppen besteht sogar die Möglichkeit im Fort zu übernachten, die restlichen Gäste werden wieder aufs Festland gebracht.

1. Île du Levant - Frankreich

Île du Levant ist zwiegespalten: auf der acht Kilometer langen und zwei Kilometer breiten Insel gibt es auf der einen Seite ein militärisches Sperrgebiet. Auf der anderen Seite das erste FKK-Dorf Europas. Beide Seiten leben friedlich nebeneinander. In den 30er Jahren wurde das Nudistendorf von zwei französischen Ärzten begründet. Seitdem darf hier jeder der will sofort nach Ankunft seine Kleider ablegen. Nur im Hafen, auf dem Dorfplatz und auf öffentlichen Straßen sollen die Menschen wenigstens “le minimum” tragen: einen Pareo oder einen String. Hier lässt sich das herrlich mediterrane Klima genießen. Am wunderschönen Sandstrand “Plage des grottes” kann jeder verweilen, bekleidet oder nackt - ganz wie es einem beliebt.

Quelle: welt.de