Top 10 Fakten Zum Martinstag

Top 10 Fakten zum Martinstag Jedes Jahr am 11. November wird bei uns, aber auch in ganz Mitteleuropa, der Martinstag gefeiert. Wer jetzt nur an Laternen und Süßigkeiten denkt, der kennt sich aber noch nicht so gut aus. Damit auch ihr in Zukunft mitreden könnt, haben wir euch die Top 10 Fakten zum Martinstag zusammengestellt.

10. Wer war St. Martin?

Gefeiert wird der heilige Martin von Tours, St. Martin. Martin wurde 316 nach Christus in Pannonien, dem heutigen Ungarn geboren. Er war Soldat und ging schon bereits mit 15 Jahren zur römischen Armee. Der Legende nach, traf er kurz darauf im Winter auf einer Straße auf einen armen Bettler, welcher Martin um eine Gabe bat. Martin sah, wie der Mann fror. Mit seinem Schwert teilte Martin daraufhin seinen Mantel und gab die Hälfte an den Bettler. In der darauffolgenden Nacht erschien Martin im Traum Jesus Christus und gab sich als der Bettler zu erkennen. Das war der Auslöser für Martin sich taufen zu lassen und statt weiter als Soldat zu dienen, verschrieb er sich der Lehre der Kirche.
Martin wurde schließlich zum Bischof von Tours geweiht und nach seinem Tode vom Papst heilig gesprochen. St. Martin dient seitdem als Schutzpatron von Bettlern und Soldaten.

9. Warum feiern wir Martinstag am 11. November?

Das Datum ist nicht etwa der Geburts- oder Todestag von St. Martin. Der Heilige Martin verstarb am 8. November 397 nach Christus. Am 11. November 397 wurde er zu Grabe getragen. Seitdem gilt der 11. November als Martinstag und wird vor allem von der katholischen Kirche gefeiert.

8. Noch ein Martin

St. Martin ist jedoch nicht der einzige Martin in der Geschichte, der mit dem Martinstag zu tun hat. Nicht nur in katholischen Gegenden wird der Martinstag gefeiert, sondern auch in protestantischen Gegenden. Der Reformator Martin Luther wurde am 10. November 1483 geboren. Einen Tag darauf, also am 11. November, wurde er getauft - auf den Namen Martin. Protestanten feiern daher den Martinstag am gleichen Tag wie Katholiken, meist jedoch zu Ehren des Reformators im Bezug auf Martin Luther.

7. Martinstag in Europa

Den Martinstag gibt es nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. In Österreich, wie auch in Teilen von Bayern wird der Martinstag auch Martini genannt. Viele Bräuche welche am Martinstag gepflegt werden, gibt es in verschiedenen Ländern.

6. Andere Länder, andere Sitten?

Und wo wir gerade bei Bräuchen sind, werfen wir doch mal einen Blick auf die Martinsbräuche in anderen Ländern:
In Dänemark feiert man beispielsweise am Abend des 10. November den "Mortensaft". Traditionell wird ein Gänsebraten, manchmal auch Entenbraten serviert. Nach der dänischen Legende versteckte sich Martin in einem Gänsestall. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass vor Wintereinbruch die Gänse eh geschlachtet wurden- meist überleben sie die kalte Jahreszeit sowieso nicht.
In Irland, Schottland und auch England gibt es dagegen einen Schweinebraten.
Polen dagegen mag es lieber süß. Hier werden "Rogal świetomarciński" gebacken: mit Monh, Feigen und anderen Süßspeisen gefüllte Hörnchen. Das traditionelle Gebäck darf nur von speziellen Bäckern gebacken werden und wird sei 1850 am Martinstag an bedürftige Menschen verteilt.

5. Rund um die Martinsgans

Irgendwie haben wir jetzt Hunger... In Deutschland wird traditionell am Martinstag ein Gänsebraten, die Martinsgans, zubereitet. Warum es ausgerechnet ein Gänsebraten ist, dazu gibt es verschiedene Legenden.
Eine besagt, dass sich der bescheidene Martin, als er von seiner Bischofswahl erfuhr, in einem Gänsestall versteckt haben soll. Das laute Geschnatter der Gänse verriet ihn jedoch und die Bürger fanden ihn trotzdem. Eine andere Theorie besagt, dass Anfang November die vorweihnachtliche Fastenzeit begann. Mit dem Gänsebraten gönnten sich die Leute noch einmal ein Festessen. Gleichzeitig ging die Erntezeit zu Ende und die Erntehelfer mussten bezahlt werden. Manche Bauern schlachteten an diesem Tag Gänse oder Enten und tischten allen Helfern noch einmal ein gemeinsames Essen auf.

4. Bauernschläue

Es gibt nicht nur verschiedene Bräuche rund um den Martinstag. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich auch viele Bauernregeln gebildet, welche Aussagen über die Wetterlage des kommenden Winters voraussagen sollen.
"Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart." Schneit oder friert es am Martinstag, soll der darauf folgende Winter besonders hart und kalt werden.
Anders dagegen, wenn am Martinstag Nebel herrscht. "Wenn am Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind." Laut Bauernregeln kann dann mit einem eher milden Winter gerechnet werden.
Bauernregeln sind meist einfach Wetterregeln, die auf überlieferten, regionalen Erfahrungen mit dem Wetter beruhen. Ein Funken Wahrheit mag schon in ihnen stecken, aber mit Sicherheit darauf verlassen kann man sich natürlich nicht.

3. Sankt-Martins-Umzug

In vielen Regionen sind am Martinstag die sogenannten Sankt-Martins-Umzüge üblich. Gerade bei Kindern erfreuen sich diese Umzüge großer Beliebtheit. Ausgestattet mit Laternen ziehen die Menschen durch die Straßen. Oft werden die Umzüge von einem Schimmelreiter mit rotem Mantel begleitet, welcher Sankt Martin darstellt. Ihren Ursprung haben die Martinsumzüge in der Lichterprozession, bei welcher der Leichnam Martins in einem Boot auf der Loire nach Tours gebracht wurde. Das Licht an sich steht außerdem in der christlichen Symbolik für das Gute und ist ein Symbol für Christus und die Heiligkeit Gottes.
Die größten Martinsumzüge mit bis zu 6.000 Teilnehmern finden in Deutschland zum Beispiel in Worms-Hochheim oder Kempen am Niedrrhein statt. Doch diese Tradition gibt es auch in anderen Ländern.

2. Wärmen am Martinsfeuer

In vielen Orten geht es nach dem Martinsumzug zum Aufwärmen zum sogenannten Martinsfeuer. In manchen Orten hat das Martinsfeuer den Umzug auch ganz abgelöst.Die Symbolik des Feuers ist die gleiche wie bei den Umzügen: Das Feuer bringt Licht ins Dunkle, genau wie die gute Tat von Martin. Oft steht das Martinsfeuer auch als Freudenfeuer oder als reinigendes Feuer - der Sommer ist vorbei, das vergangene Jahr wird abgeschlossen.
Häufig wird am Martinsfeuer das Martinsweck gegessen. Ein aus Hefeteig gebackenes Männchen, traditionell mit Tonpfeife in der Hand.

1. Ich geh mit meiner Laterne...

Gerade für Kinder ist das Martinssingen das häufig neben den Umzügen stattfindet, das Highlight am Martinstag. Dabei ziehen die Kinder (oft mit Laternen) von Haus zu Haus, tragen dort Lieder vor und bekommen dafür im Gegenzug Süßigkeiten, Äpfel und Nüsse. Leider ist man dafür irgendwann zu alt... ;-)

Artikelbild: ZebraDS - Wikimedia Commons